Überraschung: Ein 100 Jahre alter Lautsprecher beweist, dass Schallwandler schon in der Frühzeit der Audiotechnik gern zum Blickfang gemacht wurden. Warum also nicht auch heute Boxen mit farbigem Akustikstoff gezielt in die Raumgestaltung einbinden, statt sie als eher störende Kisten zu betrachten?


Radikal neues Denken vor 100 Jahren


Der Jugendstil – je nach Region auch Art Nouveau, Secessionsstil, Arts & Crafts genannt – stellte althergebrachte, konservative ästhetischen Vorstellungen radikal in Frage.
Was heute zunächst ornamental und verspielt erscheinen mag, war damals ein revolutionärer Gegenentwurf: organische Linien, stilisierte Naturmotive und vor allem eine neue Material- und Formensprache, die dem industriellen Zeitalter Rechnung trug. Gleichzeitig gab es den Impuls, Technik sichtbar zu machen und nicht nur zu verkleiden. Neue Materialien und Fertigungstechniken fanden erstmals Einsatz, die serielle und modulare Herstellung von Gebrauchsgütern im industriellen Maßstab sowie gezielte Modellpflege erfuhren eine erste Blüte. Man denke nur an die vielen Design- und Architekturentwürfe von Peter Behrens, dessen Wirken bis heute an zahlreichen Stellen präsent ist.
Jugendstil-Hingucker: Radiolavox in Knallrot

In der Ausstellung in Bad-Nauheim findet sich gar nicht besonders prominent ein eigentümlich futuristisch aussehendes Objekt, das sich bei näherem Hinsehen als Lautsprecher herausstellt: Ein französischer Radiolavox-Lautsprecher aus der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Dieses historische Stück Audiogeschichte fasziniert in zweierlei Hinsicht: Es handelt sich um einen völlig offenen Schallwandler, den man heute als Dipolstrahler bezeichnen würde. Das für die damalige Zeit völlig neuartige elektrodynamische Wirkprinzip illustriert den Übergang von der rein mechanischen Schallwiedergabe zu elektrisch verstärkten Systemen.

Lautsprecherdesign im Wandel der Zeit
Doch der Zeitgeist und die ästhetischen Ideale änderten sich schnell. Schon wenige Jahre später wurden Lautsprecher in Gehäuse eingebaut, deren Formen zumeist an Kaminuhren erinnern. Technik wurde fortan lieber kaschiert als zelebriert. Mit dieser Entwicklung war der Weg bereitet für die klassischen Röhrenradios der 1940er- und 1950er-Jahre: wuchtige Holzkisten mit furnierten Außenflächen, elfenbeinfarbenen Knöpfen, goldfarbenen Applikationen und meist viel zu viel Zierde – ein Stil, der bis heute als „Gelsenkirchener Barock“ belächelt wird.Erst in den frühen 1960er-Jahren besann man sich in der Audiotechnik wieder auf ein reduziertes, technisch-funktionales Design. Wegweisend waren hier etwa die von Dieter Rams designten Braun-Geräte – schlicht, klar, kompromisslos funktional. Seither hat sich zwar technisch viel getan, in puncto Gestaltung aber blieb man konservativ: Die allermeisten Lautsprecherboxen sind bis heute rechteckige Quader, nach wie vor gern in Schwarz oder im an Mid-Century-Style erinnernden Nussbaumfurnier, mit einer Front aus schwarzem oder bestenfalls anthrazitfarbenem Bespannstoff. Weiß gilt bereits als mutig. Und wer sich an kräftigere Farben heranwagt, findet fast ausschließlich im hochpreisigen High-End-Bereich oder im Custom-Bau entsprechende Angebote. Die Folge ist, dass die allermeisten Lautsprecher in nahezu jedem Raum mehr oder weniger als Fremdkörper wirken, die sich weder subtil noch expressiv ins Interieur integrieren lassen.
Dabei zeigt bereits der Radiolavox sehr eindrücklich, dass farbige Lautsprecher und mutige Gestaltung kein Stilbruch sein müssen. Ganz im Gegenteil: Die auffällige Farbe war Teil eines fortschrittlichen, designorientierten Gesamtkonzepts.
Zeitgemäßes, idividiuelles Design mit Akustikstoff


Ein anderes Beispiel für die gelungene Integration von Lautsprechern in einen Raum sind auch flache WLAN-Lautsprecher für die Wandmontage wie der IKEA-Symfonisk. Über die grafische Gestaltung der mitgelieferten Frontbespannung lässt sich allerdings streiten. Doch genau hier kommt unser individuell bedruckter Akustikstoff ins Spiel: Mit ihm lässt sich die Front ohne Kompromisse bei der akustischen Transparenz ganz einfach anpassen und optisch auf höchstem Niveau individualisieren.
Trau dich also, aus dem Lautsprecher-Einerlei auszubrechen und gestalte deine Lautsprecher mit unseren Stoffen so, wie sie es verdienen: als sichtbares Statement für deinen individuellen Stil und deinen Sinn für guten Klang.